Die Bewerbe wurden nach dem „Turn10-Programm“ ausgetragen. Es ist dies eine höchst erfolgreiche österreichische Innovation für alle Schulen und Vereine, die seit Jahresbeginn sogar in ganz Deutschland lizenziert ist. In Wolfurt startberechtigt waren die Landesmeister/innen der 7./8. Schulstufen bei Mädchen und Burschen, jeweils aufgeteilt auf Schulen mit und ohne „sportlichem Schwerpunkt“.
Die Siegerinnen und Sieger 2018 sind das BG/BRG Seebacher (Graz) bei Mädchen wie Burschen ohne sportlichen Schulschwerpunkt. Bei den Mädchen mit sportlichem Schulschwerpunkt gewann das GRg17 Parhamerplatz (Wien), bei den Burschen das BRG Wels-Wallererstraße. Wobei im Gerätturnen im Gegensatz zu den meisten anderen Schulsportwettkämpfen keine „Best of“-Schulauswahlen an den Start gehen, sondern ausschließlich Klassenteams mit sechs Aktiven.
Medaillen an sechs Bundesländer, Vorarlberg insgesamt weiter am erfolgreichsten.
Die weiteren Podestplätze des Bundesfinales sicherten sich die SMS Hohenems-Markt (V, 2x), das BG/BRG Schärding (OÖ), BG/BRG Baden-Frauengasse (NÖ), Gymnasium Sacré Coeur Pressbaum (NÖ), die NMS Zwischenwasser (V), SMS Werfen (S), und die gastgebende NMS Wolfurt (V).
Die „Turnsport-Hochburg“ Vorarlberg hatte die Turn10-Schul-Medaillenbilanz vor dem Wettkampf mit 5x Gold vor Oberösterreich (2x Gold) deutlich angeführt. Auch wenn heuer kein Sieg, sondern nur die meisten Medaillen für das Ländle dazu kamen, bleibt Vorarlberg weiterhin das Nr. 1-Bundesland, seit das Turn10-Programm 2010 in den Schulen eingeführt wurde (beim Vorgängerprogramm war es wohl auch so, es gibt allerdings keine Statistik).
Eine Verbindung von Schule und Verein.
Das sportliche Leistungsspektrum ging beim Schul-Olympics-Turn10-Bundesfinale „quer durch“. Es hatten sowohl Mädchen und Burschen die Qualifikation geschafft, die wirklich nur in der Schule das Gerätturnen üben. Es waren allerdings auch solche dabei, die auf Turn10-Vereinsebene trainieren – bis hin zu jungen Kunstturn-Spitzensport-Zukunftshoffnungen, die ihre Klassenteams entsprechend maßgeblich verstärkt hatten.
Zwei von ihnen, die Vorarlbergerinnen Ceren Kaya und Christina Wegscheider, wird man sogar am kommenden Samstag in der österreichischen Juniorinnen-Nationalmannschaft beim „Austrian Team Open“ mit 13 Nationen in Linz bestaunen dürfen. Bei der Schulmeisterschaft haben die beiden mit ihren jeweiligen Klassenkameradinnen aus Hohenems bzw. Wolfurt allerdings „nur“ Silber und Bronze gewonnen.
Die politische und pädagogische Dimension des Turnens.
Bei der feierlichen Eröffnung der Schul-Olympics-Turn10-Bundesmeisterschaft schon am Montagabend hatte Vorarlbergs Bildungs- und Sportlandesrätin Dr. Barbara Schöbi-Fink die Bedeutung von Schulwettkämpfen generell und insbesondere im Gerätturnen als „Lebensschule“ heraus gestrichen.
Vorarlbergs Landtagspräsident Mag. Harald Sonderegger - dem Turnsport aktiv verbunden und z.B. schon bei der Welt-Gymnaestrada 2003 in Lissabon Teil der österreichischen Delegation - zeigte sich überaus erfreut, so viele leistungsbewusste Schüler/innen und engagierte Lehrer/innen aus ganz Österreich in Vorarlberg begrüßen zu dürfen: "Dieses Ereignis ist für uns eine Auszeichnung!"
Karin Engstler, ÖFT-Vizepräsidentin und Vorarlberger Landesschulinspektorin, betonte die Bedeutung des Turnens als „Grundsportart“ sowie, dass sich das „Turnen in Schule und Verein bestens verbinden lässt. Die frühere Bezeichnung ‚Turnlehrer‘ für die Bewegungs- und Sportpädagogen kommt nicht von ungefähr.“
Philipp Öhlzand, der Leiter von „Schul Olympics“, der die Meisterschaft eröffnete, lobte die „ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der Schulbehörde und dem Österreichischen Fachverband für Turnen“. Am Ende dankte Schul-Turn10-Bundesreferent Mag. Jürgen Frick (ein ehemaliger Kunstturn-WM-Teilnehmer und heute AHS-Lehrer) ausdrücklich „dem besonders engagiert tätigen Wolfurter Organisationsteam rund um Vorarlbergs Landesreferent Burkhard Reis, dem eine bestechend gute Meisterschaft gelungen ist.“